Vom Fremdbild zur Eigenstimme: Erzählerinnen in der Kunst der Sinti und Roma
Eine Frage kam neulich bei einem Gespräch auf: „Was meinst du, wären wir mit der Thematik ‚Kunst und Geschichte von Sinti und Roma‘ ohne die documenta fifteen in Berührung gekommen?“ Wahrscheinlich ja, aber so sicher sind wir uns nicht.
Bis zum Frühsommer 2022 gab es für uns, wie für die meisten in unserer Gesellschaft, keine sichtbare Kunst von Sinti und Roma und damit auch keine Kunstschaffenden aus dieser Kultur. In unserem Studium fanden wir keine Erwähnung in Lehrbüchern, keine Veranstaltungen an Universitäten, keine Ausstellungen, keine Namen. Ein blinder Fleck in der europäischen (Kunst-)Geschichte.
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Otto Mueller: Kunst zwischen Faszination und Kritik
Otto Mueller – ein Name, der wie ein Prisma wirkt: Sein Werk spiegelt die Ideale und Widersprüche seiner Zeit wider. Anlässlich seines 150. Geburtstags widmet das LWL-Museum für Kunst und Kultur dem expressionistischen Maler vom 20. September 2024 bis zum 2. Februar 2025 eine umfassende Ausstellung. Doch wie geht man mit einem Künstler um, dessen Werk sowohl von einer tiefen Faszination für das "Ursprüngliche" als auch von problematischen Stereotypen geprägt ist?
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Breaking the Canon – Wie man die Kunst der Renaissance und des Barocks queert
In einer Welt, in der die Rechte der queren Communitys weltweit stark bedroht und beschnitten werden, ist es an der Zeit im Rahmen der Kunst, um über diese Themen zu sprechen. Für uns ist die Kunst ein sicherer Rahmen, um über unsichere Themen zu sprechen und aus diesem Grund, freuen wir uns umso mehr, dass am 15. Dezember die Ausstellung “Alte Meister queer gelesen” in der Gemälde Galerie Alte Meister im Schloss Wilhelmshöhe eröffnet.
Zu diesem Anlass haben wir den Kunsthistoriker Kero Fichter gebeten einen Gastbeitrag zu diesem spannenden Thema zu schreiben, was er glücklicherweise getan hat.
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Gezeichnete Geschichten
„Aber was will der Künstler uns damit sagen?!“, gehört zu den wohl am häufigsten gestellten Fragen im Museum. Eine eindeutige Antwort ist nun selten möglich. Nur wenige Künstler:innen hinterlassen schriftliche Äußerungen zu ihrem Werk. Alles andere ist und bleibt eine Interpretation. Die der Fachleute oder auch der Betrachtenden.
Mit diesen Worten leiten wir seit Jahren unsere Reihe “KUNST+nachgefragt” ein. Vor drei Jahren sprachen wir in einem Interview mit der syrischen Künstlerin Aliaa Abou Khaddour über ihre Arbeiten, Inspiration und die Bedeutung von Märchen in ihrer Arbeit.
Heute, drei Jahre später, gehen wir einen Schritt weiter und lassen sie besser sprechen, besser gesagt, schreiben. In einem Gastbeitrag spricht die Künstlerin über ihre Arbeiten und gibt einen exklusiven Einblick hinter die Zeichnungen.
Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Lesen und bedanken uns bei Aliaa für diesen tollen Beitrag!
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Von Mensch, Macht, Kunst und Fliege
Kaum ein Wesen aus unserer direkten Umgebung ist so ambivalent wie die Fliege. Zumindest aus einer menschlichen Perspektive betrachtet. Auf der einen Seite ist sie verachtet, lästig, verfolgt und gilt als Krankheitsüberträgerin. Es gibt eine ganze Industrie, die sich ihrer Vernichtung verschieben hat. Auf der anderen Seite sind Vertreter der mehr als 3000 Fliegenarten allein in Deutschland, wichtige Bestäuber, Genetik und ihre Erkenntnisse wäre ohne sie nicht denkbar und die Gerichtsmedizin greift gerne auf ihre Hilfe zurück. Zusammengefasst, denkbar schlechte Lobby aber ziemlich wichtig. In diesem Artikel soll auch eine dieser Wichtigkeiten im Mittelpunkt stehen. Aber nicht die bereits erwähnten. Es wird um Kultur- und Kunstrelevanz gehen und wie die Fliege unser Denken und Wahrnehmen, und damit unsere Kultur, beeinflusst. Ja genau, die Fliege. Am Ende dieses Artikels werden Sie sie, selbst wenn Sie bereits zu den Fliegenfreunden gehören sollten, mit anderen Augen betrachten, versprochen.
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Von Schein und Sein - Über Fotografie, Museen und das Authentische
Von den meisten Gemälden kursieren im Netz oft tausende “Kopien”, doch was macht das mit unserer Wahrnehmung, unserem Konsumverhalten und wann ist Kunst noch “authentisch”? Lesen Sie im Gastbeitrag wie sich die Beziehung zur Fotografie im Laufe der Jahre verändert und wie die Museen auf diese Entwicklungen reagieren.
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From where I stand - Biennale für aktuelle Fotografie 2022
Wo stehen wir? Und wo wollen wir eigentlich hin?
Diese Fragen stellen sich dieses Jahr gleich mehrere Ausstellungen. Die Pandemie scheint uns vor Augen geführt zu haben, was passiert, wenn unsere sicher geglaubten Strukturen und die dadurch resultierende Starrheit durch äußere Mächte aufgebrochen werden. Sowohl im privaten als auch im öffentlichen Raum
scheint ein Umdenken stattzufinden und wenn wir eins wissen, dann dass alles seinen Ausdruck in der Kunst findet.
Wie geht die Kunst mit den Fragen unserer Zeit um?
Eine Ausstellung, die den aktuellen Zeitgeist im doppelten Sinne sehr gut einfängt, ist die unter dem Titel „From Where I Stand“ und von Iris Sikking kuratierte, Biennale der Fotografie.
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Zwischen Knochen, Kunst und Kitsch. KUNST + nachgefragt mit Dr. Daniel Wolf & Sarah Wolf
„Aber was will der Künstler uns damit sagen?!“, gehört zu den wohl am häufigsten gestellten Fragen im Museum. Eine eindeutige Antwort ist nun selten möglich. Nur wenige Künstler:innen hinterlassen schriftliche Äußerungen zu ihrem Werk. Alles andere ist und bleibt eine Interpretation. Die der Fachleute oder auch der Betrachtenden.
In unserer Reihe KUNST + nachgefragt treffen wir interessante Künstlern:innen, die sich bereit erklärten unsere (und Eure!) Fragen zu beantworten. Wir sprechen mit ihnen über Gott und die Welt, aber vor allem ihre Kunst.
Doch heute ist alles anders, denn heute wechseln wir die Perspektive. Wir sprechen mit den Menschen, die die Kunst sammeln und ausstellen.
Wir sprechen mit den Sammlern Dr. Daniel Wolf und seiner Frau Sarah Wolf. Sie führen „Dr. Wolfs Wunderkammer“, ein kleines aber feines Museum voller Schätze und Geschichten. Wir haben das Museum in Hann. Münden besucht und mit ihnen über ihre Motivation, das Museum und die Exponate gesprochen.
Sie erzählen, wir hören zu und stellen Fragen. Das was dabei raus kommt, möchten wir mit Euch teilen.
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Ein Mythos bekommt Risse
Doch was geschieht, wenn der Mythos Risse bekommt? Was passiert, wenn herauskommt, dass zehn der 21 Mitglieder des ersten documenta Planungs-Teams, Teile der SS oder der NSDAP waren?
Diese und ähnliche Fragen behandelt die Ausstellung „documenta. Politik und Kunst“ im Deutschen Historischen Museum Berlin, die sich intensiv mit den documenta Ausstellungen von eins bis zehn auseinandersetzt. Die von dem interdisziplinären Kurator:innenteam Dr. Lars Bang Larsen, Prof. Dr. Julia Voss und Prof. Dr. Dorothee Wierling zusammengestallte Schau, liefert einen sehr guten Blick auf den aktuellen Forschungsstand der documenta-Geschichte.
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Die fabelhafte Welt der Joey. KUNST + nachgefragt mit Joey Arand.
„Aber was will der Künstler uns damit sagen?!“, gehört zu den wohl am häufigsten gestellten Fragen im Museum. Eine eindeutige Antwort ist nun selten möglich. Nur wenige Künstler:innen hinterlassen schriftliche Äußerungen zu ihrem Werk. Alles andere ist und bleibt eine Interpretation. Die der Fachleute oder auch der Betrachtenden. In unserer Reihe KUNST + nachgefragt treffen wir interessante Künstlern:innen, die sich bereit erklärten unsere (und Eure!) Fragen zu beantworten. Wir sprechen mit ihnen über Gott und die Welt, aber vor allem ihre Kunst.
Sie erzählen, wir hören zu und stellen Fragen. Das was dabei raus kommt, möchten wir mit Euch teilen.
Unsere nächste Gesprächspartnerin, Joey Arand, trafen wir an einem Freitag bei einem Zoomtalk. Joey Arand ist eine faszinierende & vielschichtige Künstlerin und eine erfolgreiche Regisseurin. Kennengelernt haben wir uns vor genau vier Jahren während der Vorbereitungen auf die documenta 14.
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Kunst als Weltsprache. KUNST + nachgefragt mit Zaki Al-Maboren.
„Aber was will der Künstler uns damit sagen?!“, gehört zu den wohl am häufigsten gestellten Fragen im Museum. Eine eindeutige Antwort ist nun selten möglich. Nur wenige Künstler:innen hinterlassen schriftliche Äußerungen zu ihrem Werk. In unserer Reihe KUNST + nachgefragt treffen wir interessante Künstlern:innen, die sich bereit erklärten unsere (und Eure!) Fragen zu beantworten. Wir sprechen mit ihnen über Gott und die Welt, aber vor allem ihre Kunst. Unseren nächsten Gesprächspartner, Zaki Al-Maboren, trafen wir am letzten Tag des Jahres 2020.
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Mehr Demut statt Demos
Es gibt Themen in der bildenden Kunst, die beliebt sind. Diese werden rauf und runter, von Generation zur Generation, immer wieder neu aufgerollt, zeitgemäß interpretiert und dargestellt. Religiöse, mythologische, literarische, sowie Themen aus dem Alltag und der Politik.
Doch dann gibt es solche Themen, an die sich Künstler:innen sich nur selten herantrauen. Sie sind so groß, so voller Emotionen, dass sie sich in ihrer Komplexität kaum festhalten lassen. „Vergebung“ ist eins dieser Themen.
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Die Entdeckung der Langsamkeit. KUNST + nachgefragt mit Christine Wassermann.
“Aber was will der Künstler uns damit sagen?!“, gehört zu den wohl am häufigsten gestellten Fragen im Museum. Eine eindeutige Antwort ist dabei nur selten möglich. Nur wenige Kunstschaffende hinterließen schriftliche Äußerungen zu ihrem Werk. In unserer Reihe KUNST + nachgefragt treffen wir spannende Künstlern:innen, die bereit sind unsere Fragen zu beantworten. Wir sprechen mit ihnen über Gott und die Welt und vor allem ihre Kunst. Dieses Mal ist unsere Gesprächspartnerin die in Kassel lebende Künstlerin Christine Wassermann.
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Der blinde Fleck
Wie findet man einen Einstieg in ein Thema aus dem es keinen Ausstieg gibt? Rassismus - der blinde Fleck der Kunstgeschichte.
Man versucht nicht-weißen Unternehmen, Aktivisten:innen und Künstler:innen eine Bühne zu bieten, Betroffenen zuzuhören anstatt über sie zu sprechen und vor allem sich selbst kritisch zu hinterfragen. Doch was machen die Museen und Kultureinrichtungen die gerade diese „kritische“ Epochen behandeln? Wie so oft, hüllen sich die Kulturinstitutionen, die das 16. bis 19. Jahrhundert ausstellen, in Schweigen.
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Ein schöner Fluch. KUNST + nachgefragt mit Aliaa Abou Khaddour
“Aber was will der Künstler uns damit sagen?!“, gehört zu den wohl am häufigsten gestellten Fragen im Museum. Eine eindeutige Antwort ist dabei nur selten möglich. Nur wenige Kunstschaffende hinterließen schriftliche Äußerungen zu ihrem Werk. In unserer Reihe KUNST + nachgefragt treffen wir spannende Künstlern:innen, die bereit sind unsere Fragen zu beantworten. Wir sprechen mit ihnen über Gott und die Welt und vor allem ihre Kunst. Dieses Mal ist unsere Gesprächspartnerin die in Damaskus geborene Künstlerin Aliaa Abou Khaddour.
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Bild und Botschaft in Zeiten des Umbruchs
Dürfen wir Ihnen eine Frage stellen?
Wie viele Bilder haben Sie heute schon gesehen, digital oder gedruckt? Überlegen Sie einen Moment.
Ob Werbeindustrie, öffentlichen Medien oder im Alltag jeden Einzelnen: Bilder entscheiden nach wie vor darüber wie wir denken, fühlen und handeln, insbesondere in Zeiten der sozialen Distanzierung. Denken Sie nur an die letzten Wochen: Welche Bilder haben Ihre Wahrnehmung geprägt?
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Andacht zum Unbedeutenden. KUNST + nachgefragt mit Flavio Apel
„Aber was will der Künstler uns damit sagen?!“, gehört zu den wohl am häufigsten gestellten Fragen im Museum. Eine eindeutige Antwort ist dabei nur selten möglich. In unserer Reihe KUNST + nachgefragt treffen wir spannenden Künstlern:innen, die bereit sind unsere Fragen zu beantworten. Wir sprechen mit ihnen über Gott und die Welt und vor allem ihre Kunst.
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Welche Farbe hat die Hoffnung?
Seien wir ehrlich, für Unternehmer:innen und Freiberufler:innen in der Kulturwirtschaft, stellt die Situation eine doppelte Belastung dar, da das gesamte Einkommen mit der Schließung der Häuser und dem Wegbleiben der Besucher wegfällt, während sich die laufenden Kosten stapeln.
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Kunstvermittlung - Eine Frage der Distanz?
Es gibt Fragen, die stellt man sich nicht gerne. Warum rauchen viele Ärzte? Wie kommt es, dass viele Lehrer keine Bücher lesen? Wozu braucht man Kunstvermittlung?
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Das Geschenk der Zeit
Was gilt noch als Luxus in jener Gesellschaft, in der das Überangebot selbstverständlich ist? Was vorher unerreichbar schien, kann sich heute scheinbar jeder leisten. Luxus ist massen-tauglich geworden.
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